Existenzgründung: Was müssen Sie beachten?
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Freiberuflich sein – sich als eigener Chef selbstständig machen, davon träumen viele. Das eigene Feinkostgeschäft, der eigene Handwerksbetrieb, mit einem Steuerbüro. Das Hobby zum Beruf machen, Honig herstellen und im Onlineshop verkaufen – oder Origami herstellen.
Das tat Kristina Wißling während ihres Studiums, als Hobby, nebenbei. Nach dem Studium folgte erst eine Arbeit als freiberufliche Illustratorin, ehe sie die Idee, Origami für die Industrie herzustellen, realisierte. Aller Anfang war schwer, erzählt sie dem Existenzgründungsportal des Bundesministeriums der Wirtschaft und Energie (BMWi). Akquise, Förderung, Netzwerk, Know-how.
350.000 Gründer pro Jahr – Deutschland ist ein Gründerland. Jeder vierte Neustart im innovativen Sektor, wie der IT, der Großteil im Handwerk und Handel. ABER: den 350 Tausend Neugründungen stehen jährlich 380.000 Geschäftsaufgaben entgegen.
Hier ist eine Lücke, die als Chance genutzt werden kann. Ebenso aber auch ein Risiko, denn eine Existenzgründung muss gut geplant und durchdacht sein.
Peter Heiligensetzer und Armin Schmidt von German Bionics Systems aus Augsburg hatten eine Idee – doch haben wollte die niemand. So machten die beiden Cousins sich mit einem Exoskelett selbstständig. Keine Konkurrenz in Deutschland oder Europa, da war der Erfolg vorprogrammiert, oder?
„Als Start-up waren wir für die gar nicht geschäftsfähig.”
Andere machen es gleich mehrmals – jedes Mal ein Stück weit besser. So wie Rupert Stuffer von der Collaboration Factory. Sein erstes Unternehmen hatte er in den 80er Jahren. 2014 die nächste Gründung: Ihr Produkt cplace ist eine Software, die hilft, komplexe Projekte geschickt zu managen. Komplett anpassbar auf Kundenseite. Doch auch hier war aller Anfang schwer, wie Stuffer dem Stern sagte: „Wir mussten unser Produkt erst mal für große Konzerne kaufbar machen. Als Startup waren wir für die gar nicht geschäftsfähig.“
Erfahren Sie mehr in unserem Whitepaper zur Existenzgründung. Ziehen Sie Punkt für Punkt nach, welche Schritte notwendig, welche Möglichkeiten vorhanden, was Sie bedenken sollten. Damit Ihr Traum nicht platzt und Sie die Freiheit genießen, wegen der Sie den mutigen Schritt in die Existenzgründung wagen.
Die Corona-Krise hat uns alle überraschend getroffen. Kaum jemand hätte eine Pandemie mit so vielen Infizierten und Verstorbenen je für möglich gehalten – und einen Lockdown sondergleichen. Viele Firmen stehen vor dem Aus, viele Mitarbeiter sind von Kurzarbeit abhängig. Geschlossene Geschäfte, Homeoffice, vermehrter Online-Einkauf – auch in der Krise gibt es Profiteure und Branchen die besser da stehen als vorher. So genannte “Stay-at-home”-Aktien steigen entgegen den Trends anderer Branchen, wie Sony, Netflix, Amazon und Hellofresh. Disney steigerte mit seinem neuen Streamingdienst Disney+ während der Krise die Aktie, erreichte aber nie einstige Höhen meldet der Tagesspiegel. Auch Börsenneuling Delivery Hero profitiert so als “Stay-at-home”-Aktie von der Krise meldet boerse.de. Wobei man festhalten muss, dass sicherlich keines dieser Unternehmen Gewinne auf dem Preis der weltweiten Corona-Krise einfahren wollte.
Neben den “Stay-at-home” gibt es die “Work-from-home”-Firmen, die dank vermehrten bis fast vollkommenem Homeoffice Ihre Umsätze steigern konnten. Fernwartung, Videokonferenzen, Hardware für zuhause sind begehrter denn je. 2018 waren die potentiellen Kunden mit 5% aller Arbeitnehmer die Homeoffice praktizierten noch um einiges geringer.
Doch sollten Sie in die neue Lebenssituation der Selbstständigkeit während der Krise starten? Einige Mutige gibt es, die sich das zutrauen. Online-orientierte Shops haben gerade Hochkonjunktur – ob das Hoch bestehen bleibt ist eher fraglich. Die Wirtschaftsingenieure Daniel Sobing und Simon Zeidler erkannten den Bedarf eines Online-Copyshops mit Fahrrad-Lieferdienst in Karlsruhe – wegen des Shutdowns waren alle Copyshops geschlossen. Die ersten Zahlen sind gut berichten Sie dem Spiegel. Hier ist natürlich der Bedarf erst durch die Krise erschaffen worden, eine normale Geschäftsgründung erfordert genügend Vorlauf und Vorbereitung.
Bereits 2019 setzten Gründer vermehrt auf Digital, Innovation und Wachstumsgründungen – etwas mehr als 2018, Tendenz steigen schreibt die KfW in Ihrem Gründungsmonitor. Hierbei haben internetbasierte und digitale Gründungen deutlich zugelegt. Laut KfW vor allem im Vollerwerb, vorher war der Anteil der Nebenerwerbsgründungen hier höher. Niedrige Eintrittsbarrieren förderten die Nebenerwerbsneugründungen. Jetzt geht der Trend zur Vollzeitexistenzgründung.
Konjunkturelle Sorgen sind wieder ein Hindernis während der Corona-Krise geworden, während diese in den letzten Jahren die GründerInnen nicht stark beeinflussten, meldet der KfW Gründungsmonitor. Jeder dritte Selbstständige hatte Anfang April keine Einnahmen mehr, 90% hatten Umsatzrückgänge.
Gestiegen ist die Zahl der so genannten Notgründungen.
Wortwörtlich steht selbstständig sein für eigenverantwortliches Handeln. Im betrieblichen Sinne ist es der Gegensatz zum Angestelltenverhältnis. Der Einstieg in die berufliche Selbstständigkeit und die Lösung vom abhängigen Beschäftigungsverhältnis ist die Existenzgründung. Freie Einteilung der Arbeitszeit, freie Ortswahl, Arbeitsdauer – kein Chef, der einem sagt, was zu tun ist. Dafür obliegt sämtliches Unternehmerrisiko den eigenen Händen. Motivation, Planung, Überblick, für alles sind Sie als Selbstständiger eigenverantwortlich.
Selbstständigkeit oder Freiberuf als Existenzgründung eignet sich für viele Tätigkeiten, Architekten, Künstler, Techniker. Aber auch als Buchprüfer, Betriebswirt oder Wirtschaftsprüfer und -berater lohnt es sich, die Idee der Existenzgründung zu prüfen. Immer mehr Menschen in Deutschland ergreifen die Gelegenheit, 2018 schon fast 1,5 Millionen. 1992 waren es nur knapp 500.000 Freiberufler, veröffentlichte die IFB Uni Erlangen-Nürnberg im Juli 2018.
Der Bundesverband der Freien Berufe (BFB) ermittelte in einer Umfrage, dass über 85% aller Freiberufler und Selbstständigen den gleichen Schritt erneut wagen würden. Laut dem Bundesverband der Freien Berufe (BFB) wagen über 85% aller Freiberufler den Schritt erneut, wenn sie die Wahl haben. Was macht die Selbstständigkeit so besonders? Fast 90% aller Freiberufler schätzen die Selbstbestimmtheit, erst mit 58% folgt die freie Zeiteinteilung. Das Verwirklichen der eigenen Potenziale und der Wunsch, etwas Eigenes aufzubauen, Ideen umsetzen und Marktlücken nutzen stehen auf der Positivliste.
Selbstständigkeit als Existenzgründung eignet sich für viele Berufe, als Freiberufler achten Sie auf die Eingruppierung. Das Einkommensteuergesetz nennt konkret Berufe, die vom Fiskus als freie Berufe definiert werden (§ 18 Abs. 1 Nr. 1 EStG). Als Grundeignung erwartet den zukünftigen Freiberufler eine fachliche Eignung, durch Ausbildung oder Studium. Diese so genannten Katalogberufe sind in vier Kategorien eingeteilt.
Sollten Sie Ihren Beruf dort nicht finden, gibt es die Möglichkeit, mit einem „ähnlichen Beruf“ Freiberufler zu werden (ebenso § 18 Abs. 1 Nr. 1 EStG). Der Beruf muss einem bestimmten Katalogberuf in allen wichtigen Punkten entsprechen, Sie eine ähnliche Ausbildung vorweisen und eine vergleichsbar ähnliche berufsrechtliche Regelung herrscht.
HORROR EXISTENZGRÜNDUNG: 60 Stunden Arbeiten, keine Zeit für die Familie, Sport oder Hobbies? Von wegen, mehr als die Hälfte aller Existenzgründungen erfolgen im Nebenerwerb meldet die Gründerplattform der KfW. Eine Existenzgründung “light” quasi, reduzierter Markteintritt, Gründung ausprobieren! Die freie Wahl für den Gründer und die Gründerin, 10 Prozent, 40? Nur mehr als 50 dürfen es nicht sein, denn bei einer festen Anstellung greift das Arbeitszeitgesetz. Doch es gibt auch ein paar Tücken sagt das Serviceportal des Wirtschaftsministeriums des Landes Baden-Württemberg.
Für alle die keinen Beruf haben, der sich als Freiberufler/Selbstständiger ausüben lässt: mit einer Firma seine Brötchen verdienen. 350.000 neue Firmen entstehen in Deutschland derzeit pro Jahr. Grundsätzlich kann jeder eine Firma gründen, wenn er oder sie mag. Doch eine Gründerwelle ist nicht in Sicht, sagt der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK). Immer mehr Deutsche stellen sich eine Selbstständigkeit vor – wenige tun es. Die meisten Gründungsinteressenten zieht es in den Handel und die Dienstleistungen – 84 Prozent. Der Vorteil: vergleichsweise wenig Kapitaleinsatz und rasche Umsetzung.
Für alle die keine eigene Idee verwirklichen, aber eine eigene Existenz aufbauen wollen, ist eine Unternehmensnachfolge eine gute Möglichkeit, Träume zu realisieren. Aktuell suchen fast 6000 Firmen einen Nachfolger auf www.nexxt-change.org, der Unternehmensbörse des Bundeswirtschaftsministeriums. Die meisten Gründungen pro Einwohner gibt es – in Berlin, wenig überraschend. Mit 54 Gründungen auf 10.000 Einwohner liegt die Start-up-Hauptstadt vorne. Hamburg und Bremen folgen mit Abstand – ist eine Großstadt ein gutes Pflaster für eine Gründung? Mitnichten, auch Hessen, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen liegen über dem Gesamtdeutschen Durchschnitt. Schlusslichter sind laut Institut für Mittelstandsforschung Bonn Thüringen, Sachsen-Anhalt und Baden-Württemberg.
Der Blog der Buchhaltungs-Software sevDesk berichtet von jährlich 22.000 Firmen, die einen Nachfolger suchen. Da sollte auch das richtige Unternehmen für Sie dabei sein, oder?
Haben Sie schon mal von Konzessionskauf gehört? Wenn nein, speichern Sie diesen Begriff, falls Sie eine Existenzgründung mit einem Franchise-Partner anstreben. Mit einer Konzession erlaubt der Staat Firmen Gewerbe mit einem Allgemeingut auszuüben, aber auch Firmen erlauben anderen Unternehmen zum Beispiel Konzessionsware herzustellen. Der französische Begriff „franchise“ (heute eher englisch ausgesprochen) steht heutzutage für die Partnerschaft zwischen einem Rechteinhaber und einem Rechteübertragenen. Für beide eine Win-Win Situation! Sie denken an Burger, Kaffee, Hotel und Backwaren? Mitnichten sagt der Bundesverband der Franchiseunternehmer. Prinzipiell ist in jedem Bereich Franchise möglich, Dienstleistungen, stationäre Shops. Neben Dienstleistungen ist auch Vertriebs- sowie Produktfranchise möglich. Beim Vertriebsfranchise verkaufen Sie Waren einer Dachmarke in Lizenz, nach diesem Prinzip arbeitet die Baumarktkette OBI und der Body Shop. Einer der ersten war der Nähmaschinen-Hersteller Singer bereits im 19. Jahrhundert. Im Dienstleistungsbereich nutzen Sie die Dachmarke und bieten Ihre Tätigkeit an. Aktuell arbeiten so die Schülerhilfe, Kieser Training und die Hotelkette Holiday Inn. Im Produktfranchise produziert der Franchisenehmer das Produkt des Franchisegebers und vertreibt es. Getränkehersteller nutzen diese Option, im Franchisemarkt ist das Segment aber eher klein.
Unter franchise-top-10.de sind mögliche Partner zusammengefasst, von der Bäckerei über Betreuung und Pflege von Senioren bis hin zu Fitness-Studios. Und wenn Sie kein geeignetes Unternehmen finden, fragen Sie doch bei Firmen an, ob diese Ihr Erfolgsmodell nicht via Franchise ausweiten wollen.
Am Anfang der Gründung steht die Rechtsform. Jede hat Vor- aber auch Nachteile. Prinzipiell gibt es nicht „die richtige Rechtsform“ – sie sollte stets nach persönlichen Bedürfnissen gewählt werden. Dennoch ist die Wahl nicht zu unterschätzen, von der Rechtsform hängen steuerliche-, finanzielle und persönliche Haftungen und Verpflichtungen zusammen. Setzen Sie Ihr Startkapital, denn je nach Rechtform benötigen Sie mehr oder weniger. Sind Sie alleiniger Gründer – oder gibt es Gesellschafter? Wenn ja, wie viele – und wer entscheidet (was)? Lassen Sie sich aber nicht beirren, die Rechtsform ist änderbar, falls Ihr Unternehmen wächst, Sie sich mit anderen zusammenschließen oder Sie auf Grund Ihres Umsatzes steuerlich mit einer anderen Rechtsform besser fahren.
Erste Überlegungen: machen Sie eine Checkliste und bedenken folgende Punkte:
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Personengesellschaften und Kapitalgesellschaften. Wir listen einige auf und nennen Vor- und Nachteile. Diese Liste erhebt keineswegs den Anspruch auf Vollständigkeit.
Einzelunternehmen |
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Eingetragener Kaufmann (e.K.) |
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Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) |
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Offene Handelsgesellschaft (OHG) |
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Partnergesellschaft (PG) |
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Kommanditgesellschaft (KG) |
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Unternehmergesellschaft (UG) |
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Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) |
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Limited Company |
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Aktiengesellschaft (AG) |
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Bitte denken Sie daran, nach der Wahl der Rechtsform die entsprechenden Verpflichtungen nicht aus den Augen zu verlieren. Buchhaltung, Handelsregister, Publikationspflichten, Änderungen. Bei Verstößen drohen Strafen. Lassen Sie sich beraten, von den IHKs, verschiedenen Gründungsforen und –beratungen oder von Ihrem Steuerberater.
Ihr Firmenname ist Ihre Visitenkarte – und oft der erste Eindruck, den Sie hinterlassen. Oder würden Sie beim imaginären Steuerberater „Schwarzarbeit Steuerberatung GBR“ einen Termin für Ihre Finanzen vereinbaren, bei „Elektrik Kurzschluss GmbH“ anfragen oder zu „Friseur Ratzekahl“ gehen? Prägnant soll er sein – und den potenziellen Kunden und Handelspartner direkt mitteilen, was Sie machen. Bleiben Sie in Erinnerung, erwecken Sie einen positiven Beiklang und helfen somit Ihrer Neukundenakquise. Und den gesetzlichen Vorgaben muss er auch entsprechen.
Es gibt online einige Tools, um einen möglichst knackigen Namen zu generieren. Doch Sie kommen auch ohne die Tools aus, mit unseren einfachen Brainstorming-Tipps. Vorab gilt es zu checken: haben Sie die komplett freie Namenswahl – oder sind Sie an Vorgaben gebunden? Wird Ihr Unternehmen in das Handelsregister eingetragen, spricht man von einer Firma. Hier kann der Unternehmer einen Namen wählen, der nicht seinem „Personennamen“ entspricht, wenn er dieses wünscht, schreibt die IHK Wiesbaden.
Zudem unterliegen Firmen bei der Benennung den gesetzlichen Vorschriften mit dem Zusatzzwang, der Rechtsformzusatz muss aus Haftungsgründen ersichtlich sein. Das bedeutet, dass Sie Ihre Rechtform anhängen müssen, allerdings können Sie auf etablierte Abkürzungen zurückgreifen:
Allerdings darf der Name nicht irreführend sein und muss sich eindeutig von anderen Unternehmen absetzen, betont der Gründungsberater firma.de, dieses ist unter § 18 Abs. 1 HGB geregelt. Die so genannte Unterscheidungskraft und Kennzeichnung sind ebenso wichtig. Eine Benennung nach allgemeinen Sach- und Regionalbezeichnungen geht nicht, “Hamburger Damenschuhe KG” reicht also nicht aus.
Ebenso sind Produktgattungen oder Branchen nicht ausreichend, um sich von anderen zu unterscheiden. Also Textilien AG ist ebenso unzuverlässig wie Hamburger Damenschuhe GmbH. Fügen Sie beispielsweise eine mindestens dreistellige Buchstabenkombination, einen Namen des Gesellschafters oder einfach eine ausgedachte Bezeichnung hinzu und erfüllen somit die Anforderungen. Also statt “Hamburger Damenschuhe KG“ die “HDS Hamburger Damenschuhe KG”, die “Tonis Hamburger Damenschuhe KG” oder “StilEtto Hamburger Damenschuhe KG”. Reine Buchstabenkürzel wie “HDS KG” sind ausgeschlossen auf Grund ihrer mangelnden Aussagekraft.
Beachten Sie auch, dass ähnlich klingende Namen vermeiden werden müssen (Homophone). Ob es hierbei phonetisch ist wie bei Schmidt, Schmitt und Meier, Maier, Meyer oder der Firmennamen mit anderen eingetragenen kollidiert, weil er fast identisch ist, ist hierbei irrelevant. Hierbei gelten die lokalen Amtsgerichte als Grundlage. Eine Verwechslungsgefahr soll somit ausgeschlossen werden.
Prinzipiell können Sie Ihren Firmennamen aus einem der drei Bereiche wählen oder kombinieren. Beim Sachfirmenname orientieren Sie sich „an der Sache“ – also dem Produkt oder der Branche, in der Sie tätig sind. Beispiele für Sachfirmen:
Keep it simple: der eigene Name geht immer. Als Einzelunternehmer müssen Sie eh Ihren Namen verwenden, warum also nicht auch bei der Firma? „Heiner Müller Innenausbau GbR“ ginge, aber wenn Sie in einem kreativen Bereich arbeiten, könnte Ihr Name allein zu einfallslos klingen. „Architekt Peter Müller“ beispielsweise, spricht der Kunde Sie an, wenn die Konkurrenz mit „Neues Heim Architekten“ oder „Planbau Architekten“ kreativer klingt? Namensfirmen sollten also mit bedacht gewählt werden oder sinnvoll kombiniert werden. Allein anhand Ihres Namens wird keiner wissen, in welcher Branche Sie tätig sind oder welches Produkt Sie anbieten.
Als drittes gibt es die juristisch Phantasiefirma genannte Benennung. Kreativität ohne Grenzen! Genau das richtige für Architekten, Bauzeichner, Fotografen und alle die mit Ihrem Firmennamen bereits ausdrücken wollen, dass Sie künstlerisch tätig sind. Beachten Sie nur, dass der Kunde Ihre Branche noch erkennen sollte – verbirgt sich hinter „Whole Lotta Stuff KG“ ein Schreibwarengeschäft, Geschenkartikel oder ein Gemischtwarenladen? Bedenken Sie, dass Sie als im Handelsregister eingetragenes Unternehmen eine Geschäftsbezeichnung (Etablissementbezeichnung) nutzen können. Die hat „schmückenden Charakter“ und kann auf der Website und in der Kommunikation verwendet werden.
Die Mischform aus allen dreien ist eine gute Lösung um den eigenen Namen als Marke aufzubauen, aber darauf hinzuweisen, aus welcher Branche Sie kommen, welches Produkt Sie vertreiben oder welchen Beruf Sie ausüben. Und wenn Kreativität gefragt ist, seien Sie kreativ. Wenn Sie konservativer sein müssen – seien Sie konservativer, eine Steuerberatung mit einem Phantasienamen ist schwerlich vermittelbar.
Beachten Sie, ob Sie Ihr Geschäftsfeld planen, auszubauen. Wenn Sie unter „123 Küchenzubehör KG“ firmieren und später auch Wohnaccessoires vertreiben, passt der Firmenname nicht mehr und der Kunde wird Sie schwieriger wiederfinden.
Mit Tools arbeiten kann jeder, eine Agentur beauftragen ebenso – aber wenn Sie einen kreativen Firmennamen finden wollen, warum dann nicht selbst aktiv werden. Und Gratis ist das auch noch dazu. Markenspezialistin Sybille Kircher verriet der Süddeutschen, dass Firmen beim Namen finden modern, aber seriös wirken wollen. Traditionell, aber nicht altbacken. Ein schwieriger Spagat, wenn man bedenken soll, dass ein „O“ selbstbewusst klingt, ein „A“ weiblich und ein „I“ quietschig, lieber Vokale als Konsonanten.
Beachten Sie deshalb vorab diese goldenen Regeln:
Und schon kann es losgehen, am besten nutzen Sie ein Board, um Ihre Inspirationen und Ideen zu sammeln. Welche Eigenschaft hat Ihre Dienstleistung, Ihr Produkt, welche Werte vertreten Sie? Wer ist Ihre Zuielgruppe, wodurch wird Ihr Produkt/ Ihre Firma einzigartig? Schreiben Sie in Stichworten Ihre Assoziationen auf, fragen Google oder Ihre Freunde, Familie, welche Worte diese mit den Werten verbinden. Auch Steve Jobs benannte seine Firma laut Wikipedia auf Grund seiner Affinität zu dem Obst Apple. Mercedes-Benz beinhaltet den Vornamen eines Großkunden. Potenzielle Firmennamen sind überall zu finden. Aber auch diese Tipps helfen:
Fremdsprache: Audi ist schlicht Latein des Gründernamens Horch, Volvo steht für „ich rolle“ und Alete bedeutet „Ernährt euch!“. Englisch, Latein, Japanisch? Warum nicht, wenn es zu Ihrer Branche passt. Ein Teegeschäft mit japanischem Namen, ein Schreiner mit einem lateinischen Baum-Fachterminus – oder ein Schuss Beauty mit einem französischen Begriff für Schönheitspflegeprodukte. Ein englischer Begriff für alle die europaweit arbeiten ist ebenso eine gute Wahl.
Statt Latein römisch: Mythologische Figuren sind beliebt, Nike, Mars, Hermes. Neptun und Poseidon bieten sich für alles an, was mit Meer und Wasser zu tun hat, Artemis steht für die Jagd. Und wenn Ihnen die römischen und griechischen Götter und Helden zu weltfern sind, warum nicht in Ihre Lieblingsbücher schauen? Starbucks ist angeblich nach dem ersten Maat aus Moby Dick benannt.
Reduzieren Sie: Akronyme sind ein gängiges Mittel zur Benennung der Firma. AOL steht für America Online, Agfa für Aktien-Gesellschaft für Anilinfabrikation. Oder Sie nehmen die erste Silbe: aus Hans Riegel Bonn wurde Haribo, Adidas geht auf Adi Dassler zurück.
Haben Sie noch einen Schulatlas? Amazon ist benannt nach dem Amazonas, Fuji ist neben einem Technologie-Unternehmen der höchste Berg Japans. Oder Sie schauen in die Sterne, Subaru benannte sich nach dem Siebengestirn Plejaden und deren japanischen Namen.
Ihren Ideen sind keine Grenzen gesetzt, beachten Sie nur, dass Sie den Firmennamen nicht wieder ändern werden. Einmal gewählt begleitet er Sie für die Dauer Ihrer Firma, Umbenennungen sind mit Aufwand und vielen Nachteilen behaftet.